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Das Alte stirbt - das Neue kommt
2025 wird ein Jahr des Wandels werden
Interregnum ist die Zwischenzeit, in der „das Alte stirbt und das Neue nicht geboren werden kann“. Dieses Zitat vom italienischen Philosophen und Politökonomen Antonio Gramsci
(aus Maja Göpel „Wir können auch anders“) beschreibt die Situation, in der wir uns befinden.
Wir verharren im Alten, weil die Veränderungen die anstehen für uns weder attraktiv noch erstrebenswert sind. Sie bedeuten vor allem Verzichten und Einschränkungen. Den entscheidende Wert den sie für uns bringen heißt Überleben. Doch das erkennen wir noch nicht als Wert an. Die Mahnungen der Naturwissenschaftler, dass wir massiv unsere Lebensgrundlagen zerstören, sind augenblicklich noch zu abstrakt. In unserer Welt des Überflusses ist es derzeit auch schwer vorstellbar, dass Ernterückgänge zu Nahrungsengpässen führen werden und das Lebensraum durch Klimawandel zerstören wird. Es gibt also viele Gründe, im Alten zu verharren.
Die zurückliegenden Jahrzehnte waren sehr wahrscheinlich die komfortabelste und wohlhabendste Zeit in der Menschheitsgeschichte. Nun wird unsere Welt Stück für Stück vor unseren Augen zerstört.
Für Betroffene von Extremwetterereignissen ist es schockierend, wenn alles vernichtet wurde. Und dieser Trend wird sich fortsetzen. Die neue Realität wird uns viel abverlangen. Um so wichtiger ist es, sich darauf einzustellen und das bedeutet, soziale und ökonomische Transformation. Dazu müssen wir uns innerlich frei machen von all dem Streben nach Wohlstand, Bequemlichkeit und Selbstverherrlichung. Dann kann Veränderung gelingen.
Der Wahlkampf 2025 erstaunt, denn es spielen weder die ökologischen Krisen noch die Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft eine Rolle. Dramatisch ist dabei, dass selbst die Grünen die Themen nicht mehr anzusprechen wagen. Klimaschutz und Ökologie sind Tabuthemen geworden. Wir sind an einem Tiefpunkt der Kommunikation über diese Themen angekommen. Veränderungen sind von der Gesellschaft derzeit kaum zu erwarten.
Das befürchte ich auch. Gesellschaftlicher Wandel kam immer aus einer Unzufriedenheit heraus. Aber wir sind zufrieden mit dieser Welt und wünschen uns nichts sehnlicher, als dass es so weiter geht. Eigentlich müsste die Jugend rebellieren, denn ihre Zukunft ist in Gefahr. Aber auch sie ist mit dieser Welt zufrieden und wünscht sich, so weiter zu leben. Nur leider wird es nicht gehen, denn unsere Lebensweise und die physikalischen und ökologischen Prozesse passen nicht zueinander.
Fortsetzung folgt.
Leben wir schon in einer apokalyptischen Zeit?
Wir starteten am 6. September 2024 mit der Frage, ob wir schon in einer apokalyptischen Zeit leben. Das konnte an diesem Tag noch verwundern. Nur eine Woche später zeigen uns die Ereignisse des Unwetters in der Slowakei, Polen, Tschechien und Österreich wieder massive Zerstörungen, die an die Apokalypse denken lassen.
Überschwemmungen, Hurrikans, Brände verwüsten immer stärker unsere Welt und bringen Menschen in existenzielle Nöte.
Erstmal will ich erklären, wie Apokalypse gedeutet werden kann. Danach ist die ganze Menschheits- und Weltgeschichte als Unheilsgeschichte zu sehen, die einem schrecklichen Ende zutreibt. Die Sintflut ist die erste Apokalypse. Die Welt geht unter, alles Leben wird vernichtet. Sie war die Konsequenz aus der Lebensweise der Menschen. Auch jetzt sind wir mit den Konsequenzen unseres Handelns konfrontiert. Was folgern wir nun daraus?
Das ist die entscheidende Frage. Aber gehen wir noch mal einen Schritt zurück. Das ArcheN- Projekt haben wir auch deshalb gegründet, weil wir Angst um die Zukunft haben. Ich denke da ganz konkret an meine Enkelkinder. Die Schäden sind irreversibel und die Zeit läuft uns davon. Aber die Mehrheit ignoriert die Probleme, anstatt sofort zu handeln.
Hier will ich mal Margaret Atwood zitieren: "Nein, die Menschen wollen den Tatsachen nicht ins Auge sehen. Sie tun es nie, solange die Tatsachen nicht unausweichlich sind. Die Titanic war unsinkbar und sank dann plötzlich doch.“
Leider, dabei werden wir in den Medien regelmäßig gewarnt und aufgeklärt. So konnte man im Juli im Tagesspiegel von J. Rockström, einem renovierten Klimaforscher aus Potsdam lesen: „Ein sehr besorgniserregender Trend ist, dass sich die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung beschleunigt. Um irreversible Schäden zu verhindern, müssen wir sofort und radikal handeln. Eine globale Transformation muss in einem Rekordtempo erfolgen. Nur so können wir die Erde vor inakzeptablen Umweltfolgen bewahren.“ Das ist eine eindeutige und unmissverständliche Aufforderung eines Wissenschaftlers, der es sehr genau wissen muss. Aber auch für uns muss es klar sein, dass das Eis schmilzt und nicht mehr aufhören wird zu schmelzen. Für unsere Welt gilt die Alarmstufe Rot. Doch wir geben weiter Gas in der Abwärtsspirale. Ein Zurück zu normal gibt es schon nicht mehr. Wir können nur noch das retten, was noch nicht verloren gegangen ist.
„Aus den Zeichen am Himmels könnt ihr das Wetter vorhersagen, aber die Zeichen der Zeit könnt ihr nicht deuten.“ ist ein bekanntes Zitat der Bibel und können wir in Matthäus 11.4 lesen.
Wieder wollen wir die Zeichen nicht verstehen, obwohl sie eindeutiger nicht sein können. Haben wir Angst vor den Botschaften, die darinnen stehen? Nun, Menschen fürchten sich vor Veränderungen und diese stehen nun einmal an. Wenn wir Schöpfung und Hoffnung bewahren wollen, müssen wir aber von falschen Wegen abkehren und neue Wege suchen.
Das dieser Schritt den Menschen schwer fällt, ist nachzuvollziehen, denn unser Leben und Wohlstand sind großartig und niemand will Privilegien verlieren. Doch wenn wir an diesen Wegen festhalten, werden wir bald alles verlieren. Wir stehen bereits auf der Kippe. Wir müssten sofort den Klimanotstand erklären. Jeder Tag, den wir so weiter leben, verschlimmert unsere Zukunftsaussichten. Nur sofortiges und konsequentes Handel kann uns noch retten.
Gott kann uns die Kraft zur Veränderung geben. Handeln und die Verantwortung übernehmen müssen wir selbst. Veränderungen wachsen von unten. Seien wir eine Gemeinschaft die Verantwortung übernimmt. Handeln wir jetzt, um in der Zukunft unseren Kindern noch in die Augen schauen zu können. Kommen Sie mit auf diesem Wege?
Ende Oktober kam der Valencia- Schock. Die Auswirkung des Wetterphänomens „Kalter Tropfen“ in Spanien, insbesondere in Valencia, hat uns nicht nur überrascht, sondern vor allem schockiert. Ein bekanntes Phänomen, aber verstärkt durch den Klimawandel hat nicht nur verheerende Schäden hinterlassen und Menschen das Leben gekostet, es zeigt uns auch unsere Machtlosigkeit. Alle unsere Errungenschaften, Wohlstand und Komfort wurden in wenigen Stunden weggespült und vernichtet. Langsam wird es zur Gewissheit, wir müssen wieder mit solchem Extremwetterereignisse rechnen und es könnte noch schlimmer werden. Kommen wir nun endlich zum Handeln oder brauchen wir noch weitere Schocks?
Das Ereignis zeigt uns auch , dass sich die Welt und besonders die christliche Gemeinschaft auf psychologische und soziale Probleme und Konflikte, die aus Dürre, Überschwemmungen, Zerstörungen, Ernteausfällen, Lebensraumzerstörungen etc. entstehen, vorbereiten muss. In den Krisen werden die Menschen Trost und Zuspruch benötigen sowie auch Mut, Kraft und Zuversicht. Vor allem brauchen sie neue Perspektiven und Werte für ein Leben unter völlig anderen Bedingungen.
Damit wollen wir uns ab Dezember auseinander setzen. Wie können wir in Zukunft bei veränderten Lebensbedingungen noch Sinn und Freude erleben?
In dieser besinnlichen Zeit vor Weihnachten wollen wir uns mit anderen Werten und Lebensqualitäten beschäftigen.
Um Schöpfung und Hoffnung zu bewahren, brauchen wir vor allem Zuversicht und Perspektiven.