1. Weltklimagipfel 1995 Berlin
Das ArcheN-Projekt ist geprägt vom ersten Welt- Klimagipfel in Berlin 1995. Eine Performance sollte symbolisieren, dass wir Menschen die Balance zwischen Konsum und Ökologie meistern. Doch dieses Akt scheiterte wegen des extremen Wetters an diesem Abend.
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Nach fast 30 Jahren sieht vieles nach einem Scheitern der Menschheit aus. In sechs von neun Kategorien sind die sogenannten planetarischen Grenzen überschritten, 1,5°C beträgt bereits die globale Erderwärmung und Extremwetterereignisse schlagen eine Schneise der Verwüstung durch die Welt. Ein Wandel ist nicht in Sicht.
Schöpfung und Hoffnung bewahren
Mit dem ArcheN-Projekt wollen wir Schöpfung und Hoffnung bewahren. Wir wollen aktives Handeln gegenüber den aufgezeigten Problemen initiieren und Menschen mobilisieren, nicht weiter passiv in den Strudel der Krisen zu geraten. Eigenes Handeln soll Mut machen, Perspektiven öffnen und Menschen miteinander verbinden. Engagiere dich und hilf so, das Leben der Menschen und Tiere zu bewahren.
Unbequeme Wahrheiten
Auf dem Weg in eine überlebensfähige Gesellschaft müssen wir uns unbequemen Wahrheiten stellen. Je konsequenter wir uns mit diesen auseinander setzen, desto besser sind wir für diese Veränderungen bereit.
Wir haben im Jahr 2024 bereits 1,5°C globale Erwärmung erreicht. Bald werden es 2°C sein und auch 3°C sind schnell möglich. Die natürlichen CO² Speicher sind ausgereizt und wir heizen weiter das Klima an. Das Eis wird nicht mehr aufhören zu schmelzen, der Meeresspiegel wird ansteigen, Extremwetter werden weiter zunehmen und die landwirtschaftliche Produktion abnehmen. Unsere Lebensbedingungen verändern sich rasant und wir werden bald Kipppunkte erreichen, die unsere ökologischen Systeme kollabieren lassen. Um die ökologischen Krisen abzuwenden oder zu bewältigen haben wir nicht nur zu wenig unternommen, sondern wir haben sie durch rücksichtslosen Handeln weiter befeuert
Alle Appelle, wissenschaftliche Erkenntnisse und Proteste wurden von vielen bewusst ignoriert, um ein bequemes Leben weiter zu leben. Die Zerstörungen wurden billigend in Kauf genommen. Wer das Räderwerk der Systeme versuchte zu verändern wurde angefeindet und diffamiert. Darin waren die Gegner des Klimaschutzes so erfolgreich, dass im Jahr 2024 Proteste und Initiativen oder eine entsprechende Politik fast unmöglich geworden sind. Damit haben wir die entscheidende Zeit ungenutzt verstreichen lassen.
Wir Menschen werden nicht freiwillig auf Wohlstand und Komfort verzichten, denn die Annehmlichkeiten sind für uns wichtig. Nur durch Leid werden wir zu einem Umdenken und anderem Handeln zu bewegen sein. Dieses Leid werden wir immer stärker durch die ökologischen Krisen erfahren. Der Zeitpunkt einer erfolgreichen Umkehr ist bereits weit überschritten. Wir werden nur noch retten können, was nicht schon zerstört oder verloren gegangen ist.
Unsere bisherige Art zu Leben und zu Wirtschaften hat unsere Lebensgrundlagen zerstört. Die ökologischen Krisen werden uns zu einer völlig anderen Lebens- und Wirtschaftsweise zwingen. Wir haben aber noch keine Vorstellung, wie diese aussehen könnten. Doch schon bald könnten wir einem großen Anpassungsdruck ausgesetzt sein und müssen dann nach Lösungen und Alternativen suchen. Diese werden wir nur ungenügend finden. Um zu überleben werden wir hart kämpfen müssen und viele Entbehrungen erleiden.
Unsere Auffassung von Freiheit, in der der Mensch sich ohne Rücksicht auf die Natur verwirklichen darf, führte zur katastrophalen Zerstörung der Welt. Der Mensch kann diese Freiheit nicht bekommen. Wir leben in einer begrenzten Welt, die nach festen Gesetzen abläuft. Die Einsicht in die Notwendigkeit des Respektierens der planetarischen Grenzen und des Einordnens in ökologische Prozesse ist die sittliche Freiheit, die für uns Menschen möglich ist.
Wir werden in naher Zukunft mit unserem schuldhaften Handeln konfrontiert werden und uns dann mit unserem Fehlverhalten auseinandersetzen müssen. Das wird ein schmerzlicher Prozess werden. Wir werden die Verantwortung für unser bisheriges Handeln übernehmen müssen, denn wir haften für die Schäden, die wir angerichtet haben. Wir müssen alles geben, um den zukünftigen Generationen noch ein Leben zu ermöglichen. Unsere Schuld gegenüber der Zerstörung der Lebensgrundlagen ist schwer verzeihlich.
Materialistischen Denken und der Glaube an den technischen Fortschritt, an das Anrecht auf Wohlstand, an ständiges Wirtschaftswachstum und an die Überlegenheit des Menschen führten die Menschheit auf einen falschen Weg. Eine Umkehr von den derzeitigen Wegen ist unumgänglich. Durch spirituelles Leben können wir ein anderes Verhältnis zur Natur aufbauen und Hoffnung und Zuversicht erfahren. Bisher sind wir weit davon entfernt.
Die ökologischen Krisen werden viel Leid und Elend über die Menschheit bringen und zu gewaltigen Migrationsströmen führen. Das wiederum wird extreme Konflikte und soziale Spannungen nach sich ziehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Konflikte erfolgreich zu bewältigen. Gerechtigkeit ist ein zentrales Element beim Gelingen. Die bisherige Welt ist ungerecht und der Stärkere unterdrückt den Schwächeren.
Wir Menschen in den Industriestaaten haben den größten Teil der Umweltzerstörungen zu verantworten. Die Schuld am Zusammenbruch unserer Systeme verteilt sich somit ungleich auf die Menschen. Aber es werden vor allem die Menschen Leid ertragen müssen, die wenig dazu beigetragen haben.
Glocken läuten für die Bewahrung der Schöpfung und Hoffnung
Als Zeichen des gemeinsamen Handelns wollen wir jeden Sonntag um 18.00 Uhr die Glocken läuten.
Wir würden uns freuen, wenn viele Gemeinden sich uns und dieser Aktion anschließen würden. Bitte beschließen Sie im GKR „Glocken läuten für die Bewahrung der Hoffnung und Schöpfung".
Der religiöse Blickwinkel
Gott hat immer wieder Zeichen der Hoffnung gesetzt und Menschen zum rettenden Handeln bewegt.
Einst wählte er Noah aus, um die Schöpfung vor der Sintflut zu retten. Am Ende der Flut kam die Taube mit dem Zweig und ein Regenbogen symbolisiert das neue Bündnis zwischen Gott und den Menschen. Doch auch dieses neue Bündnis wird immer wieder auf die Probe gestellt. Heute ist die Schöpfung durch die menschengemachten Umweltkrisen stärker denn je bedroht.
Wir als ArcheN-Projekt wollen ein Zeichen setzen und uns auf den Weg machen, um Schöpfung und Hoffnung zu bewahren.
Fotos: L. Naschke